Mom-to-be Circle, ein Erfahrungsbericht

Text: Katrin Michel, Foto: Romy Geßner

Text: Katrin Michel, Foto: Romy Geßner

In der Schwangerschaft ist man auf der Suche nach Gleichgesinnten. Denn es verändert sich so viel im Körper, in den Gedanken und manchmal sind da auf einmal ganz andere Prioritäten, die entdeckt und gesehen werden wollen. Ein Austausch unter Schwangeren ist daher besonders schön und wertvoll. So war auch ich auf der Suche nach einer Möglichkeit, dabei wollte ich abseits von Oberflächlichkeit wirkliche Tiefe in den Begegnungen mit anderen Frauen erleben. Da ich selbst schon Women Circles geleitet habe, wusste ich, dass es genau so eine Veranstaltung sein kann, die ich mir wünschte. Und so wechselte ich einfach einmal die Perspektive und Position. Anstatt selbst zu leiten, wurde ich Teilnehmerin des Mom to be Circles von den Gebärmüttern und durfte bei Inken den Kurs mitmachen.

 

Ich erlebte einen wunderbaren Vormittag, denn wenn Frauen zusammenkommen dann passiert Magisches. Im Circle saßen wir zusammen, alle auf Augenhöhe. Jede mit ihrer ganz eigenen Geschichte und trotzdem verbrachten wir 2 Stunden gemeinsame Zeit, ohne gegenseitiges Bewerten. Einfach sein zu können, zuhören, gesehen werden, Geben und Nehmen, durch emotionale Täler und Höhen wandern und einander stützen. Eine unglaubliche Dynamik, die auch ohne, dass wir uns groß kannten, im Circle ganz von alleine entstand.

 

Zum Ankommen Rosenwasser mit guten Wünschen

Am Anfang des Circles durfte sich jede Frau eine getrocknete Rosenblüte aus einer Schale nehmen, sie zwischen den Fingern zerreiben und anschließend mit guten Wünschen für ihre Geburt, aber auch für die der anderen Frauen, ins Wasser geben. Durch dieses Ritual entstand ein duftendes, aufgeladenes Wasser und eine positive, verbindende Atmosphäre breitete sich zwischen uns Schwangeren aus.

Foto: Romy Geßner

Foto: Romy Geßner

 

Liebesmeditation

Inken leitete im Anschluss eine kurze Meditation an, die uns zu dem Thema des Circles führte: Liebe. Ein so allumfassendes Thema und so klar und deutlich in der Meditation spür- und erlebbar. Die Liebe zu uns selbst, zu unseren Babies, die wir in unseren Bäuchen tragen und zu den Frauen, die an diesem Tag zusammenkamen. Ein wunderbares Empfinden voller Wärme und Fülle breitete sich in mir aus.

 

Gesprächskreis

Anschließend durften wir zwei Fragen für uns beantworten und uns inhaltlich mit dem Thema „Liebe“ auseinandersetzen. Vor allem bei der Frage wann und wo ich fühle, dass Liebe präsent ist, wurde mir ganz warm ums Herz. Ich habe an meine Familie gedacht, an meinen Partner und meine beiden Jungs und es war ein unglaublich starkes Gefühl, welches ich in diesem Moment für die wichtigsten Menschen in meinem Leben empfunden habe. In Zweiergruppen setzten wir uns zusammen und erzählten uns von unseren Antworten, Gedanken und Impulsen. Es war ein Rahmen, der sich rundum gut anfühlte. Ich habe mich gesehen und gehört gefühlt und gleichzeitig konnte ich so sein, wie ich wirklich bin. Es ist ein tolles Erlebnis zu erfahren, dass wir Frauen doch im Grunde genommen sehr ähnliche Themen haben. Ein Gefühl von Zugehörigkeit und nicht alleine sein, erfüllte mich in diesem Augenblick.

 

Ich bin genug

Diesen Satz durften wir für uns weiterentwickeln. Ich bin genug, ein so kraftvoller Satz, sind wir uns im Alltag doch oft genau das nicht. Wie oft haben wir etwas an uns auszusetzen, mäkeln an uns herum und hören auf die negative Stimme in uns anstatt das Wunderbare und Einzigartige in uns zu sehen. Die Übung machte mir dies einmal aufs Neue ganz deutlich und bewusst. Denn im Grunde genommen bin ich einfach nur eins und zwar: GENUG. Unsere Gedanken durften wir von unserer Partnerin noch einmal vorgelesen bekommen. So im Raum mit Stimme ausgesprochen, haben die Sätze und Worte eine ganz andere Kraft erhalten. Sie stehen somit nicht mehr nur auf dem Papier, sondern sind in der Welt. Und das ist gut so.

 

Schau mir tief in die Augen

Eine für mich sehr herausfordernde Aufgabe wurde von Inken im Anschluss gestellt.  Gemeinsam mit meiner Partnerin  durften wir uns zwei Minuten lang in die Augen schauen. Es kam mir so vor, als ob wir uns tief bis auf den Grund unseres Herzens mit  in all unseren Facetten sehen. Ehrlich und ungeschminkt. Ich hatte den Eindruck so viel in meiner Partnerin zu entdecken. Ihre Kraft, ihren Mut, ihre Stärke, ihre Schönheit, ihre Lebensfreude, ihre Wunsch eine gute Mama zu sein und auch ihre Angst vor Kontrollverlust. Es war einfach unglaublich intensiv und gleichzeitig verrückt einen solchen Moment mit einer eigentlich unbekannten Frau zu teilen.

 

Eine Dusche aus wunderbaren Worten

Manchmal fällt es mir schwer aus meiner Komfortzone herauszutreten und gleichzeitig ist die Herausforderung genau deshalb so wirkungsvoll. Mit der nächsten Übung zeigte sich mir das einmal mehr. Wir durften uns der Reihe nach einzeln hinstellen und abwarten, was die Frauen an positiven Eigenschaften in uns sehen. Es war für mich schwer so als einzige dort zu stehen, konnte es aber do h auch gut aushalten, weil ich mich im Grunde genommen sicher fühlte. Es waren Worte jeder einzelnen Frau, die mich zu Tränen rührte. Wie konnte eine mir fremde Frau sehen, dass ich eine starke Verbindung zu meinen Kindern habe und dass genau das ein langer Weg für mich gewesen ist? Es rührte mich, dass eine Frau sagte, dass sie sofort gerne noch einmal Kind wäre, um in unserer Familie groß zu werden. Es war unglaublich zu hören, dass ich bewundert werde für meine Stärke meinem Herzensweg zu folgen. Danach hatte ich einfach nur das Gefühl, jede Einzelne im Kreis zu umarmen. Es war eine so krasse Verbindung zwischen uns entstanden, so eine Vertrautheit, wie ich es selten erlebt habe. Und genau deshalb folgte ich auch meinem Impuls und schloss jede Einzelne für einen  Augenblick in meine Arme.

Foto: Romy Geßner

Foto: Romy Geßner


Einfach glücklich durch Berührung

Danach stellte Inken ein wunderbares Lied an und abwechselnd legten wir Schwangeren uns auf eine Matte. Während die Liegende einfach nur genießen durfte, streichelten und massierten die anderen Frauen über den Körper. Liebevolle Berührungen, getragen sein von so vielen Händen und eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus. Wunderbar.

Foto: Romy Geßner

Foto: Romy Geßner

 

Ein Licht für die Geburt

Am Schluss durften wir uns Kerzen aussuchen, in die wir gute Wünsche und Worte für die Geburt hinein ritzen durften. Die Kerze können wir anzünden, wenn sich das Baby auf die Geburtsreise begibt. Sie kann uns Licht, Kraft, Hoffnung, Zuversicht, Geduld, Stärke, Öffnung und vieles mehr geben. Abschließend hatte jede Frau die Möglichkeit die Kerze in das am Anfang hergestellte Rosenwasser zu tauchen.

Foto: Romy Geßner

Foto: Romy Geßner

Der Kreis schließt sich

Ich war einfach nur wie berauscht von den 2 Stunden, die ich im Kreis dieser Frauen verbringen durfte. Ich habe so viel mitgenommen und die Eindrücke werden mich noch lange begleiten. Inken ist eine so positive und kraftvolle Frau, die es schafft einen Raum zu kreieren und zu halten, in dem genau das möglich ist. Wenn Frauen zusammenkommen, passiert eben Magisches.


Der nächste Mom-to-be Circle findet am Mittwoch den 22. Mai von 9.30-12.00 zum Thema “Vertrauen” statt. Zum Circle kommst du hier

Wenn du deine Schwangerschaft mit deinen engsten Freundinnen und Familienmitgliedern feiern möchtest, kannst du auch zu einem Blessingway einladen. Was das ist erfährst du hier:

Zurück
Zurück

Gebärmütter Update - unser Team verändert sich

Weiter
Weiter

Mach mit bei der #femaleWorkChallenge und zeige uns, was und wie du arbeitest